11.07.2017
Spendenaktion für die Robben im Wattenmeer

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d des Gymnasium Würselen haben bei einem Flohmarktverkauf für die Seehundstation Friedrichskoog gesammelt. Vielen herzlichen Dank für Euren Einsatz, liebe Klasse 5d!
Bericht der Klasse 5d über die erfolgreiche Spendenaktion:
Robbenretter-Aktion
Wie bereits angekündigt, war die Klasse 5d in Begleitung von Frau Feyhl am 18.06.2017 mit einem Verkaufsstand auf dem Flohmarkt am Kaufland in Würselen vertreten. Angeboten wurden von den Kindern gespendete Spielsachen, Kinderkleidung und Trödel. Die Einnahmen aus dem Flohmarktverkauf werden der Seehundstation Friedrichskoog e.V. gespendet. Die Idee hierzu hatte sich im Erdkundeunterricht bei Frau Paulussen entwickelt. Bereits im Vorfeld hatte die Klasse Flyer, Fähnchen, Lesezeichen und ein großes Plakat gebastelt, um den Verkaufsstand zu schmücken und so auf die Spendenaktion aufmerksam zu machen. Am Tag des Flohmarktes wurde der Verkaufsstand schon um 6,30 Uhr aufgebaut und vorbereitet, so dass der Verkauf pünktlich starten konnte. In mehreren Schichten waren die Schüler und Frau Feyhl den ganzen Tag beschäftigt.
Neben den Verkaufserlösen konnten auch einige Spenden entgegen genommen werden, so dass insgesamt ein Betrag iHv. 261,07 Euro zusammen gekommen ist. Der Flohmarkt war somit ein voller Erfolg!!! Zusätzlich dazu konnte durch eine Haustürsammlung noch ein Betrag iHv. 123,-- Euro eingenommen werden. Wir freuen uns daher, die Seehundstation Friedrichskoog e.V. mit einem Betrag iHv. insgesamt 384,07 Euro unterstützen zu können.
Die Klasse 5d
22.05.2017
Nachruf

Der Gründer der Seehundstation und Ehrenmitglied des Vorstandes der Seehundstation Friedrichskoog, Werner „Polli“ Rohwedder ist am 22. Mai 2017 im Alter von 92 Jahren verstorben.
Schon in den 50er Jahren zog er auf seinem Kutter und im Garten erfolgreich Heuler auf und war als Fischer, Seehundjäger und später Inselversorger des Vogelwarts der Insel Trischen dem Wattenmeer und den Seehunden stets eng verbunden.
Als 1985 die Seehundstation in Friedrichskoog gegründet wurde, war Polli der erste Stationsleiter und blieb es bis zum Jahr 1996. Die naturnahe Aufzucht und ein respektvoller Umgang mit den Tieren sowie der Schutz des Lebensraumes waren dem auch als Nationalparkwart tätigen Polli dabei immer wichtig.
Auch nach dem Ende der aktiven Tätigkeit in der Station wurden die ehemaligen Heuler mit seinem Boot „Seehund“ am Ende der Aufzucht zurück in den Nationalpark gefahren und in die Freiheit entlassen. Wir haben viele unvergessliche Stunden mit ihm und seinem Sohn Axel an Bord verbracht.
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Oft besuchte er „seine“ dauerhaft in der Station lebenden Seehunde und holte sich einen Kaffee beim Stationsteam ab. Gern berichtete er dabei den jungen Freiwilligen aus seinem ereignisreichen Leben an der Küste. Und auch beim Jubiläum zum 30. Geburtstag der Seehundstation im Jahr 2015 war er selbstverständlich als Ehrengast mit dabei.
Wir werden sein Andenken in Ehren halten - Danke Polli!
Das Team der Seehundstation
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21.12.2016
Weiße Weihnachten in der Seehundstation

Am 09.12.2016 wurde der erste Kegelrobben-Heuler der Saison gefunden. Das Jungtier wurde auf Helgoland von Seehundjäger Michael Janßen zunächst beobachtet, da sich ein Muttertier in der Nähe befand. Als er von seiner Mutter jedoch nicht angenommen wurde, wurde das nur einen Tag alte Jungtier in die Seehundstation zur Aufzucht gebracht und trägt den Namen „Helgo“. Er wog bei seiner Einlieferung 12,2 kg und trägt noch das für junge Kegelrobben in den ersten Lebenswochen typische lange weiße Lanugofell. Nachdem sich der Gesundheitszustand des Tieres stabilisiert hat, ist die kleine Kegelrobbe aus der Quarantäne in den Aufzuchtbereich umgezogen.
Der gesamte Aufzuchtbereich ist vom Informationszentrum, über die Kameras und vom 17 m hohen Aussichtsturm von den Gästen der Seehundstation einsehbar. Die Fütterungen können von den Besuchern vom Seminarraum aus beobachtet werden. Mitarbeiter der Station informieren die Gäste dabei über die Jungtiere, die Arbeit der Station und das richtige Verhalten gegenüber Kegelrobben und Seehunden. Rücksichtsvolles Verhalten ist gerade jetzt in der Hauptgeburtenzeit der Kegelrobben ausgesprochen wichtig.
Kegelrobben gebären ihre Jungtiere im Winter. In Schleswig-Holstein werden die Tiere von November bis Ende Januar mit einem Gewicht von 10 bis 15 kg geboren. Die Jungtiere kommen in einem cremeweißen, langen Embryonalfell (Lanugo) auf die Welt, das sie vor der winterlichen Kälte schützt. Obwohl Kegelrobben direkt nach der Geburt schwimmen können, meiden sie meist in den ersten Lebenswochen das Wasser, da sich das Embryonalfell im Wasser vollsaugen würde und damit keinen ausreichenden, dauerhaften Kälteschutz gewährleisten könnte. Ungestörte und hochwasserfreie Ruheplätze sind für die Tiere somit überlebensnotwendig. Sie bleiben bis zu fünf Wochen nach der Geburt an Land und liegen am Strand oder in den Dünen. Die Mütter lassen ihre Jungen während der Säugezeit auch über Stunden allein an Land zurück, um auf Nahrungssuche zu gehen. Wenn ein Kegelrobbenjungtier allein am Strand beobachtet wird, so bedeutet dies daher nicht, dass es verlassen worden ist. Die Muttertiere kehren regelmäßig zu ihren Jungen zurück, um sie zu säugen. Häufig geschieht dies während der Dämmerung oder auch nachts.
Wenn Sie am Strand eine junge Kegelrobbe finden, beachten Sie bitte folgende Verhaltensregeln:
- Bitte auf keinen Fall anfassen!
- Um Störungen der Jungtiere zu vermeiden, sollte ein Abstand von mehreren hundert Metern eingehalten werden (Mindestabstand auf Helgoland: 30 m)
- Hunde unbedingt anleinen
- Bitte umgehend den zuständigen Seehundjäger, die Polizei, die Seehundstation oder die Naturschutzverbände (die Schutzstation Wattenmeer, den Öömrang Ferian oder den Verein Jordsand) benachrichtigen.
Bei einem Heulerfund entscheidet der zuständige speziell geschulte Seehundjäger vor Ort über die weitere Vorgehensweise. Sowohl auf Helgoland als auch auf Amrum, Sylt und Föhr kümmern sich die ortsansässigen Naturschutzverbände gemeinsam mit den Seehundjägern um die Einrichtung einer flexiblen Ruhezone zur Beobachtung der Kegelrobbenjungtiere und unterstützen die Seehundjäger bei Ihrer Arbeit. Die Freiwilligendienstler der Verbände informieren z.B. Strandspaziergänger und helfen, Störungen der Jungtiere zu vermeiden.
Die Seehundstation Friedrichskoog ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig berechtigte Aufnahmestelle für Heuler in Schleswig-Holstein. Nur die Seehundjäger sind berechtigt, die Heuler einzuliefern!
24.11.2016
Die Wurfsaison der Kegelrobben hat begonnen

Die Kegelrobbe ist, neben dem Seehund, die zweite heimische Robbenart in Deutschland. Einst dominierte sie das gesamte Wattenmeer und war sogar weiter verbreitet als der Seehund. Doch Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Kegelrobbe hierzulande nahezu ausgerottet.
Erst Mitte des 20. Jh. wurden Sichtungen vor der niederländischen, deutschen und dänischen Küste wieder häufiger und heute haben die Tiere das Wattenmeer zurückerobert. Mittlerweile haben sich in Deutschland drei Kolonien gebildet: die erste etablierte sich in den 1960er auf den Knobsänden westlich von Amrum. Seit den 90er Jahren hat sich die Helgoländer Düne als ein weiterer wichtiger Rast- und Wurfplatz außerhalb des Wattenmeeres entwickelt. Eine dritte kleinere Kolonie, in der auch Jungtiere geboren und aufgezogen werden, befindet sich bei den Inseln Borkum, Juist und Norderney. Obwohl sich die Situation der Kegelrobben im Wattenmeer stetig verbessert, gelten die Tiere hier nach wie vor als selten und gefährdet. Heute leben im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ungefähr 50 Kegelrobben und um Helgoland etwa 744 Tiere. In der Geburtensaison 2015/2016 wurden in Schleswig-Holstein ~300 Jungtiere geboren.
Kegelrobben gebären ihre Jungtiere im Winter. In Schleswig-Holstein werden die Tiere von November bis Ende Januar mit einem Gewicht von 10 bis 15 kg geboren. Die Jungtiere kommen in einem cremeweißen, langen Embryonalfell (Lanugo) auf die Welt, das sie vor der winterlichen Kälte schützt. Obwohl Kegelrobben direkt nach der Geburt schwimmen können, meiden sie in den ersten Lebenswochen das Wasser, da sich das Embryonalfell im Wasser vollsaugen würde und damit keinen ausreichenden, dauerhaften Kälteschutz gewährleisten könnte. Ungestörte und hochwasserfreie Ruheplätze sind für die Tiere somit überlebensnotwendig. Sie bleiben bis zu fünf Wochen nach der Geburt an Land und liegen am Strand oder in den Dünen. Die Mütter lassen ihre Jungen während der Säugezeit auch über Stunden allein an Land zurück, um auf Nahrungssuche zu gehen. Wenn ein Kegelrobbenjungtier allein am Strand beobachtet wird, so bedeutet dies daher nicht, dass es verlassen worden ist. Die Muttertiere kehren regelmäßig zu ihren Jungen zurück, um sie zu säugen. Häufig geschieht dies während der Dämmerung oder auch nachts.
Wenn Sie am Strand eine junge Kegelrobbe finden, beachten Sie bitte folgende Verhaltensregeln:
- Bitte auf keinen Fall anfassen!
- Um Störungen der Jungtiere zu vermeiden, sollte ein Abstand von mehreren hundert Metern eingehalten werden (Mindestabstand auf Helgoland: 30 m)
- Hunde unbedingt angeleinen
- Bitte umgehend den zuständigen Seehundjäger, die Polizei, die Seehundstation oder die Naturschutzverbände (die Schutzstation Wattenmeer, den Öömrang Ferian oder den Verein Jordsand) benachrichtigen.
Bei einem Robbenfund entscheidet der zuständige speziell geschulte Seehundjäger vor Ort über die weitere Vorgehensweise. Sowohl auf Helgoland als auch auf Amrum und Föhr kümmern sich die ortsansässigen Naturschutzverbände um die Kegelrobbenjungtiere und unterstützen die Seehundjäger bei Ihrer Arbeit. Es können z.B. flexible Ruhezonen für die Jungtiere eingerichtet werden und die Verbände informieren Strandspaziergänger und helfen, Störungen der Jungtiere zu vermeiden.
Beim Fund eines Kegelrobbenjungtieres auf Föhr und Amrum können Sie sich direkt an den Seehundjäger bzw. die Naturschutzverbände wenden:
- Helgoland: Seehundjäger siehe aktueller Aushang am Fähranleger; 04725 – 7787 (Verein Jordsand)
- Amrum: 04682-1635 (Öömrang Ferian i.f.); 04682-2718 (Schutzstation Wattenmeer)
- Föhr: 04681-1313 (Schutzstation Wattenmeer)
Die Seehundstation Friedrichskoog ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig berechtigte Aufnahmestelle für Robben in Schleswig-Holstein.
19.11.2016
Häkel Watt!

Ein Mitmach-Projekt für Freunde des Häkelns und des Wattenmeeres.
Das Team der Seehundstation hat vor einigen Jahren das Projekt „Häkeln für Heuler“ ins Leben gerufen. Die schicken selbstgehäkelten Robben, Fische, Kraken oder Wale suchten nun neue Besitzer. Da entstand die Idee, die Meisterstücke gegen eine kleine Spende im Shop anzubieten. Dieses Projekt war sehr erfolgreich und nun wollen wir mehr!
„Häkel Watt“
Wir möchten den Lebensraum der Seehunde nachhäkeln und die so entstehende bunte Wattenmeer- und Küstenlandschaft ab April 2017 in der Seehundstation ausstellen.
Über Hilfe bei diesem wolligen Projekt würden wir uns freuen!
Wer Lust hat, sich zu beteiligen, kann uns kleine und große Robben, Schiffe, Fische, Häuser, Möwen, Schnecken, Muscheln usw. häkeln und zusenden.
Wir freuen uns auf Eure Beteiligung!
Rückfragen beantworten wir gerne (This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.)
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20.07.2016
Mitternacht, Mondschein und...

…zwei Robben zurück im Wattenmeer.
Piefke, der erste Heuler des Sommers 2016, und Moneypenny, die letzte Kegelrobbe aus der Wintersaison 2015/16, wurden in der Nacht vom 19.07. auf den 20.07. nach erfolgreicher Aufzucht zusammen ausgewildert.
Wir wünschen den beiden viel Glück!
19.06.2016
Nachwuchs in der Seehundstation

Am 11.6.2016 wurde ein männlicher Seehund in der Seehundstation Friedrichskoog geboren. Der stolzen Mama „Deern" und ihrem Jungen geht es sehr gut. Zusammen mit den beiden Seehundweibchen „Mareike" und „Lilli" schwimmen, spielen und ruhen die beiden im Forschungsbecken der Seehundstation Friedrichskoog.
23.05.2016
Erste Heuler in der Seehundstation

Die Geburtenzeit der Seehunde in Schleswig-Holstein hat im Mai begonnen und die ersten Heuler wurden in die Seehundstation Friedrichskoog eingeliefert. Am 11. Mai wurde ein junger Seehund am Olanddamm gefunden und der zuständige Seehundjäger Martin Sell gerufen. Bei dem Tier handelte es sich um eine wenige Tage alte Frühgeburt, die noch das lange weiße Embryonalfell trug. Nach einer gründlichen Begutachtung des Gesundheitszustandes durch den geschulten und erfahrenen Seehundjäger wurde der Heuler an die Mitarbeiter der Seehundstation Friedrichskoog zur Aufzucht übergeben.
Er brachte bei der Einlieferung 9,2 kg auf die Waage, war geschwächt aber ansonsten gesund und wurde zunächst im Quarantänebereich versorgt. Inzwischen hat der auf den Namen „Piefke“ getaufte Heuler einen großen Teil des Embryonalfells verloren und ist sehr aktiv und munter. Am Wochenende konnte er daher in den Aufzuchtbereich umziehen, in dem sich außer ihm Kegelrobbenjungtiere aus dem Frühjahr und ältere Seehunde, die verletzt eingeliefert wurden, befinden. Er wird dort nicht lange allein bleiben, denn am Wochenende wurden mit „Heintje“ und „Smutje“ bereits weitere Heuler eingeliefert, die sich in der Quarantäne befinden.
Die Robben sind für die Besucher der Seehundstation aus dem Informationszentrum Seehund, vom Aussichtsturm und über eine Kamera zu sehen. Bitte beachten Sie die verschiedenen Fütterungszeiten der Tiere auf der Homepage. Mitarbeiter informieren die Gäste während der Fütterungen über die beiden heimischen Robbenarten, die Arbeit der Station und das richtige Verhalten gegenüber Seehunden und Kegelrobben im Wattenmeer. Die Hauptgeburtenzeit der Seehunde im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer hat gerade erst begonnen. Rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den Tieren ist daher ausgesprochen wichtig.
Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein, die Nationalparkverwaltung und die Seehundstation Friedrichskoog bitten, in der freien Wildbahn einen großen Abstand zu den Meeressäugern einzuhalten. Beim Fund eines allein liegenden Seehundes sollte folgendes beachtet werden:
- Seehunde nicht anfassen.
- Hunde fernhalten und weiten Abstand einhalten.
- Seehundjäger, Seehundstation oder Polizei benachrichtigen.
Bei einem Heulerfund entscheidet der zuständige, speziell geschulte Seehundjäger vor Ort über die weitere Vorgehensweise. Jeder Einzelfall wird sorgfältig geprüft. Die Seehundstation Friedrichskoog ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig berechtigte Aufnahmestelle für Robben in Schleswig-Holstein. Nur die vom Land Schleswig-Holstein bestellten Seehundjäger sind berechtigt, die Heuler zu bergen.
22.12.2015
Drei junge Kegelrobben werden in der Seehundstation versorgt

„Kalle“ wurde am 15.12.2015 im Alter von ca. 10 Tagen auf der Helgoländer Düne von seiner Mutter getrennt. Er war zwischen sie und einen erwachsenen Kegelrobbenbullen geraten, der an seiner Mutter interessiert war. Dabei wurde er durch einen Biss verletzt und die Mutter kehrte anschließend nicht zu ihm zurück. Auch weitere Beobachtungen des Helgoländer Seehundjägers Michael Janßen und der Dünenrangerin Katharina Tilly in den nächsten Stunden belegten, dass er den Kontakt dauerhaft verloren hatte. Michael Janßen übergab die junge 23,3 kg schwere Kegelrobbe zur Aufzucht an die einzige vom Land Schleswig-Holstein autorisierte Seehundstation in Friedrichskoog, da er in diesem Alter noch nicht allein überlebensfähig ist.
Nach einer Woche in einem der neuen großen Quarantänebecken ist sein Zustand stabil und die Wunden heilen gut. Er kann in den Aufzuchtbereich umziehen und von den Besuchern der Seehundstation beobachtet werden. Trotz seines langen hellen Embryonalfells - auch als Lanugo bezeichnet- mit dem die Kegelrobben zur Welt kommen und zunächst meist das Wasser meiden bis der erste Fellwechsel, der direkt im Anschluss an die Säugezeit beginnt, abgeschlossen ist, ist er schon ein begeisterter Schwimmer.
Der Aufzuchtbereich ist für Besucher nicht direkt zugänglich, kann aber vom Informationszentrum, über die Kameras und vom Aussichtsturm gut beobachtet werden. Die Gäste der Seehundstation erhalten während der Fütterungen Informationen über Kegelrobben und das richtige Verhalten gegenüber diesen heimischen Wildtieren im Freiland. In den vergangenen Tagen wurden zwei weitere männliche Kegelrobben eingeliefert, die jedoch noch im Quarantänebereich versorgt werden müssen. Die dauerhafte Trennung vom Muttertier ist bei jungen Kegelrobben selten der Fall. Kegelrobbenmütter halten sich oft auch längere Zeit nicht bei ihrem Jungtier auf, kehren dann aber zum Säugen zurück. Wenn die höher gelegenen Wurfplätze im Wattenmeer überspült werden, kommen Mütter und Jungtiere auch an die Strände der Inseln Sylt und Amrum. Die zuständigen Seehundjäger richten dann gemeinsam mit den betreuenden Naturschutzverbänden flexible Ruhezonen ein. Wie bei Seehunden erkennen Muttertiere das Jungtier am Geruch und am Rufen. Sie werden auch an Land vom Muttertier entwöhnt und beginnen dann, ihr Lanugo zu verlieren. In dieser Zeit zehren sie von der Speckschicht. Erst nach dem Fellwechsel gehen sie selbständig auf Nahrungssuche. Es ist daher bei Kegelrobben nicht ungewöhnlich, wenn Jungtiere allein am Strand liegen!!!
Beim Fund einer jungen Kegelrobbe gilt ebenso wie bei Seehunden:
1. Kegelrobben nicht anfassen
2. Weiten Abstand einhalten und Hunde fernhalten
3. Seehundjäger, Seehundstation oder Polizei benachrichtigen
Der zuständige Seehundjäger entscheidet über die weitere Vorgehensweise. Nur die staatlich bestellten Seehundjäger sind berechtigt, die Tiere zu bergen und ggf. in die Seehundstation Friedrichskoog zu bringen.
22.11.2015
Die Wurfsaison der Kegelrobben hat begonnen!

Die Kegelrobbe ist, neben dem Seehund, die zweite heimische Robbenart in Deutschland. Einst dominierte sie das gesamte Wattenmeer und war sogar weiter verbreitet als der Seehund. Doch Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Kegelrobbe hierzulande nahezu ausgerottet.
Erst Mitte des 20. Jh. wurden Sichtungen vor der niederländischen, deutschen und dänischen Küste wieder häufiger und heute haben die Tiere das Wattenmeer zurückerobert. Mittlerweile haben sich in Deutschland drei Kolonien gebildet: die erste etablierte sich in den 1960er auf den Knobsänden westlich von Amrum. Seit den 90er Jahren hat sich die Helgoländer Düne als ein weiterer wichtiger Rast- und Wurfplatz außerhalb des Wattenmeeres entwickelt. Eine dritte kleinere Kolonie, in der auch Jungtiere geboren und aufgezogen werden, befindet sich bei den Inseln Borkum, Juist und Norderney. Obwohl sich die Situation der Kegelrobben im Wattenmeer stetig verbessert, gelten die Tiere hier nach wie vor als selten und gefährdet. Heute leben im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ungefähr 120 Kegelrobben und um Helgoland etwa 555 Tiere. In der Geburtensaison 2014/2015 wurden in Schleswig-Holstein ~250 Jungtiere geboren.
Kegelrobben gebären ihre Jungtiere im Winter. In Schleswig-Holstein werden die Tiere von November bis Ende Januar mit einem Gewicht von 10 bis 15 kg geboren. Die Jungtiere kommen in einem cremeweißen, langen Embryonalfell (Lanugo) auf die Welt, das sie vor der winterlichen Kälte schützt. Obwohl Kegelrobben direkt nach der Geburt schwimmen können, meiden sie in den ersten Lebenswochen das Wasser, da sich das Embryonalfell im Wasser vollsaugen würde und damit keinen ausreichenden, dauerhaften Kälteschutz gewährleisten könnte. Ungestörte und hochwasserfreie Ruheplätze sind für die Tiere somit überlebensnotwendig. Sie bleiben bis zu fünf Wochen nach der Geburt an Land und liegen am Strand oder in den Dünen. Die Mütter lassen ihre Jungen während der Säugezeit auch über Stunden allein an Land zurück, um auf Nahrungssuche zu gehen. Wenn ein Kegelrobbenjungtier allein am Strand beobachtet wird, so bedeutet dies daher nicht, dass es verlassen worden ist. Die Muttertiere kehren regelmäßig zu ihren Jungen zurück, um sie zu säugen. Häufig geschieht dies während der Dämmerung oder auch nachts.
Wenn Sie am Strand eine junge Kegelrobbe finden, beachten Sie bitte folgende Verhaltensregeln:
- Bitte auf keinen Fall anfassen!
- Um Störungen der Jungtiere zu vermeiden, sollte ein Abstand von mehreren hundert Metern eingehalten werden (Mindestabstand auf Helgoland: 30 m)
- Hunde unbedingt angeleinen
- Bitte umgehend den zuständigen Seehundjäger, die Polizei , die Seehundstation oder die Naturschutzverbände (die Schutzstation Wattenmeer, den Öömrang Ferian oder den Verein Jordsand) benachrichtigen.
Bei einem Heulerfund entscheidet der zuständige speziell geschulte Seehundjäger vor Ort über die weitere Vorgehensweise. Sowohl auf Helgoland als auch auf Amrum und Föhr kümmern sich die ortsansässigen Naturschutzverbände um die Kegelrobbenjungtiere und unterstützen die Seehundjäger bei Ihrer Arbeit. Es können z.B. flexible Ruhezonen für die Jungtiere eingerichtet werden und die Verbände informieren Strandspaziergänger und helfen, Störungen der Jungtiere zu vermeiden.
Beim Fund eines Kegelrobbenjungtieres auf Föhr und Amrum können Sie sich direkt an den Seehundjäger bzw. die Naturschutzverbände wenden:
- Helgoland Seehundjäger siehe aktueller Aushang am Fähranleger
04725 – 7787 (Verein Jordsand)
- Amrum 04682-1635 (Öömrang Ferian i.f.)
04682-2718 (Schutzstation Wattenmeer)
- Föhr 04681-1313 (Schutzstation Wattenmeer)
Die Seehundstation Friedrichskoog ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig berechtigte Aufnahmestelle für Heuler in Schleswig-Holstein. Nur die Seehundjäger sind berechtigt, die Heuler einzuliefern!
13.09.2015
"Seefeuer" - Eine besondere Veranstaltung am 16.10.2015

16.10. Lesung: „Seefeuer“
Die Autorin Elisabeth Herrmann liest aus ihrem Jugendroman „Seefeuer“. Einer der Handlungsorte ist die Seehundstation Friedrichskoog…
Beginn: 15:00 Uhr
Über das Buch:
"Marie Vosskamp kann nicht fassen, welchen Freund sich ihre Mutter nach dem Tod ihres Vaters zugelegt hat! Kein Stück traut sie Magnus, der in Windeseile das Kommando über das Vosskamp´sche Familienunternehmen übernimmt - und ihre Mutter auch noch heiraten will! Marie haut ab, um endlich ihre Träume zu verwirklichen, nach Friedrichskoog an die Nordsee, wo sie mit einem begehrten Praktikum ihrem Wunsch, Meeresbiologin zu werden, ein bisschen näher kommt. Dort lernt sie auch den attraktiven Vince kennen, der sich als Schatzsucher für das alte Schiffswrack der Trinity interessiert, das vor der Küste aufgetaucht ist. Mit der Trinity, die in den 50er Jahren in einem schrecklichen Unglück gesunken ist, heben sich dunkle Geheimnisse, die viel mehr mit Marie zu tun haben, als sie sich je hätte vorstellen können. Geheimnisse, die manche lüften und andere um jeden Preis verbergen wollen ..."
Über die Autorin:
Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Nach diversen beruflichen Stationen holte sie auf dem Frankfurter Abendgymnasium das Abitur nach und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau mit Jan Josef Liefers, "Zeugin der Toten" mit Anna Loos in der Hauptrolle (alle ZDF). Für dieses Buch erhielt Elisabeth Herrmann den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis. „Das Dorf der Mörder“ mit der kroatischen Polizistin Sanela Beara stand monatelang auf der Bestsellerliste – „Der Schneegänger“ ist der zweite Fall für ihre eigenwillige Heldin. Elisabeth Herrmann lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
Pressestimmen:
"Ein gelungene Mischung aus Thriller und Romanze." Westfälische Nachrichten
"ein Pageturner" Börsenblatt
"Spannend bis zur letzten Seite" Segel Journal
"temporeich geschrieben und fesselt bis zur letzten Seite" Cellesche Zeitung
"Packend und tiefgreifend wie das Meer." Quo vadis
„Seefeuer ist Elisabeth Herrmanns dritter Thriller für junge Leser, der mich wie “Lilienblut”, restlos überzeugt hat. Bloggerstimme
"Ein atmosphärisch dichter Krimi" Christina Ulm / STUBE
"Insgesamt bleibt dieser Roman als temporeicher, emotional packender Thriller in Erinnerung, mit faszinierenden und zum Teil ungewöhnlichen Schauplätzen" titel-kulturmagazin.net